▷ Sparen für Kinder: So funktioniert’s effektiv & nachhaltig [2022]

Autor: investerino

Eltern wollen in der Regel nur das Beste für Ihre Kinder – auch in finanzieller Hinsicht. Nicht umsonst sparen viele Eltern regelmäßig Geld, um den Kindern später den Führerschein, einen Auslandsaufenthalt oder ein Studium zu ermöglichen. Aufgrund der Inflation ist dies auch besonders wichtig. Wie man sinnvoll für Kinder spart, sehen wir uns nachfolgend genauer an.

  • Es gibt diverse Sparziele, die man für die eigenen Kinder setzen könnte: Führerschein, Auto, Auslandsaufenthalt, Ausbildung bzw. Studium oder auch die Erstausstattung der ersten eigenen Wohnung.
  • Sinnvolle Möglichkeiten zum Sparen sind Tagesgeldkonten oder ETF-Depots bzw. -Sparpläne, während Bausparverträge oder Kinderschutzbriefe sich heute nicht mehr lohnen.
  • Aus steuerlicher und rechtlicher Sicht kann es möglicherweise Sinn machen, ein Konto oder Depot auf den Namen des Kindes, und nicht auf den eigenen Namen, zu eröffnen.

Warum ist sparen für Kinder wichtig?

Kinder kosten viel Geld und spätestens nach dem Schulabschluss möchten sie unter anderem reisen, den Führerschein machen oder studieren. Möchten Sie ihre Kinder dahingehend finanziell unterstützen, so sollten Sie frühzeitig beginnen.

Dabei darf man nicht vergessen, dass das Geld auf einem klassischen Bank- oder Sparkonto aufgrund der Inflation nach und nach an Wert verliert. Das hat zur Folge, dass man auf andere Möglichkeiten der Geldanlage zurückgreifen muss, um die Sparziele zu erreichen und für die Kinder ein kleines Vermögen aufzubauen.

Grundsätzlich ist die Höhe der Sparbeträge von Eltern und auch Großeltern natürlich frei wählbar und kann je nach finanziellen Möglichkeiten realisiert werden. Dennoch gilt: Je mehr, desto besser. Von Zeit zu Zeit besteht eventuell die Möglichkeit, höhere Beträge zu sparen – beispielsweise an Geburtstagen, bei Geldgeschenken. Alternativ kann auch von Geburt an das Kindergeld zum Sparen verwendet werden.

Für welchen Zweck soll gespart werden?

Kinder haben im Laufe Ihres Lebens diverse Ziele und erreichen mit Schulabschluss, Führerschein, der ersten Reise ohne Eltern oder auch Ausbildung bzw. Studium immer wieder Meilensteine. Für die nötige Unabhängigkeit ab einem gewissen Alter ist ein bestimmtes Kapital erforderlich, was die Eltern ihnen durch das jahrelange Sparen schließlich zur Verfügung stellen können. Folgende Sparziele gibt es unter anderem:

Führerschein und Auto

Sowohl der Führerschein, für den viele Fahrstunden absolviert und mehrere Prüfungen bestanden werden müssen, als auch ein erstes eigenes Auto bringen hohe Kosten mit sich. Je nach Wohnort liegen die durchschnittlichen Kosten allein für den Führerschein zwischen 2.000 und 2.300 Euro. Dieser Betrag sollte also mindestens zurückgelegt werden, um dem Kind Mobilität zu ermöglichen. Wer dann auch noch das erste Auto finanzieren möchte, muss den Umfang dieses Sparzieles natürlich erweitern.

Reisen bzw. Auslandsaufenthalt

Viele ehemalige Schüler wollen nach dem Abschluss zunächst verreisen und Zeit im Ausland verbringen, um andere Kulturen kennenzulernen, Erfahrungen zu sammeln und vielleicht eine Sprache zu lernen. Dieses Vorhaben kostet sehr viel Geld – je nach Zielort und Reisedauer. Wie viel Kapital hierfür nötig ist, ist auch abhängig davon, ob im Ausland gearbeitet wird. Auch hier sollte ein angemessener Betrag zur Seite gelegt werden.

Ausbildung, Studium

Ob direkt nach der Schule oder nach einer Auszeit im Ausland – in der Ausbildung oder während des Studiums wird wenig, in manchen Fällen überhaupt kein Geld verdient. Umso wichtiger ist es, Geld zur Verfügung zu haben, um anfallende Kosten zu decken. Schließlich gibt es einige Fixkosten, die finanziert werden müssen.

Sie können etwa mit Kosten von 10.000 bis 20.000 Euro rechnen, wenn ihr Kind ein Studium absolviert und mindestens drei Jahre lang einen eigenen Haushalt führt. Je nach Stadt, Studiendauer und Lebensstil kann dieser Betrag auch deutlich höher ausfallen.

Wohnung

In Verbindung mit einer Ausbildung oder einem Studium ziehen Kinder das erste Mal in eine eigene Wohnung oder auch in ein Studenten-Wohnheim bzw. ein WG-Zimmer. Hierfür benötigt ihr Kind Möbel aller Art. Nicht alles kann gratis oder günstig über Kleinanzeigenportale zusammengesucht werden. Daher sollten Sie hierfür 500 bis 1.000 Euro einkalkulieren.

Langfristiger Vermögensaufbau

Doch auch unabhängig von den genannten Sparzielen lohnt es sich, bereits früh in die Altersvorsorge des Kindes zu investieren und den Grundstein für langfristigen Vermögensaufbau zu legen. Ihr Kind hat dann ein Startkapital. Dieses Kapital kann weiter bespart werden oder für erste Investitionen genutzt werden.

Möglichkeiten zum Sparen für Kinder

Um effektiv Geld für Kinder anzulegen, gibt es abhängig von Laufzeit und Risikobereitschaft diverse Möglichkeiten. Diese stellen wir Ihnen nachfolgend vor.

Tagesgeldkonto

Ein Tagesgeldkonto bei der Bank kann über einen beliebig langen Zeitraum mit frei wählbaren Beträgen bespart werden. Der Zinssatz ist variabel und variiert je nach Anbieter. Das Zinsniveau orientiert sich an den Leitzinsen. Diese werden von der Europäischen Zentralbank festgelegt.

Vorteile:

  • Höhere Verzinsung als bei Sparbüchern möglich
  • Hohe Flexibilität
  • Die Eröffnung von Tagesgeldkonten ist meist kostenlos
  • Da hierzulande eine gesetzliche Einlagensicherung von bis zu 100.000 Euro besteht, sind Tagesgeldkonten sehr sicher

Nachteile:

  • Aktuell sehr geringe Zinssätze
  • Hohe Inflation sorgt für negative Realrenditen

Das Tagesgeldkonto als sogenanntes Guthabenkonto ist vor allem für das Erreichen kurzfristiger Sparziele gut geeignet. Ihr Kapital unterliegt keinen Kursschwankungen. Das Tagesgeldkonto ist jedoch nicht für den Vermögensaufbau geeignet.

ETF-Depot

Bei ETFs (Exchange Traded Funds) handelt es sich um börsengehandelte Indexfonds. Diese bilden hinsichtlich der enthaltenen Anlageklassen diverse Indizes nach. ETFs können Aktien, Anleihen, Immobilien oder Rohstoffe enthalten bzw. einen entsprechenden Index nachbilden.

Da ETFs im Gegensatz zu Fonds nicht von einem aktiven Management verwaltet werden, fallen deutlich geringere Gebühren an.

Nach der Auswahl eines geeigneten ETFs bzw. mehrerer ETFs und der Eröffnung eines entsprechenden Depots können Sie diese regelmäßig besparen und so nach und nach Vermögen aufbauen. Dabei müssen Sie stets mit Kursschwankungen rechnen.

Vorteile:

  • Hohe Diversifikation Ihres Portfolios
  • Hohe Renditen möglich
  • Einige ETFs schütten Dividenden aus

Nachteile:

  • Kursschwankungen sind möglich

ETF-Sparplan

Bei ETF-Sparplänen können Sie monatlich fest definierte Beträge sparen und so je nach Kurs eine unterschiedlich hohe Zahl an Anteilen des ETFs erwerben. Dabei profitieren Sie vom Cost-Average-Effect oder zu Deutsch Durchschnittskosteneffekt. Dieser besagt, dass Sie mit gleichbleibenden Sparbeträgen langfristig von einem günstigeren Einstandskurs profitieren können. Außerdem können Sie den Zinseszinseffekt für sich nutzen, sofern Sie Gewinne nicht auszahlen, sondern reinvestieren.

Vorteile:

  • Hohe Renditen möglich
  • Sparpläne sind günstig und laufen automatisiert
  • Zinseszinseffekt und Cost-Average-Effekt können genutzt werden

Nachteile:

  • Je höher die Rendite, desto höher auch das Risiko

Sowohl ETF-Depots als auch -Sparpläne eignen sich für Anleger und Sparer, die eine gewisse Risikobereitschaft haben. Ein langfristiger Anlagehorizont ist die Grundvoraussetzung.

Auf welchen Namen für Kinder sparen?

Grundsätzlich ist es den Eltern bzw. Großeltern überlassen, ob ein Tagesgeldkonto oder ein Depot auf den eigenen Namen oder gleich auf den Namen der Kinder eröffnet wird.

Wenn Sie das Depot auf Ihren Namen eröffnen, sind allein Sie der Eigentümer. Allerdings müssen Sie in diesem Fall die Erträge auch selbst versteuern. Falls Sie einen Depotübertrag veranlassen, sobald ihr Kind volljährig ist, können Sie angeben, dass es sich um eine Schenkung handelt. Eine Schenkung muss jedoch dem Finanzamt gemeldet werden.

Wenn das Depot auf den Namen des Kindes läuft, sind Sie lediglich der Verwalter der Einlagen, bis das Kind volljährig ist. Für das Kinderdepot gelten ebenfalls die steuerlichen Freibeträge – beispielsweise der Freistellungsauftrag.

Beide Varianten könnten Sinn machen und bringen sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich. Deshalb sollten Sie sich im Vorfeld ausführlich hierzu informieren.

Diese Geldanlagen sollte Sie vermeiden

Trotz der Tatsache, dass einige Banken Produkte wie Kinderschutzbriefe und Bausparverträge oder auch Versicherungen für Kinder noch bewerben, sollten diese heute vermieden werden. Ausbildungs- oder Lebensversicherungen sind teuer und erzielen in den meisten Fällen nur geringe Renditen.

Ähnlich sieht es bei Kinderschutzbriefen aus, die Unfälle oder Krankheiten absichern sollen, dabei jedoch äußerst unflexibel sind. Aufgrund des geringen Zinsniveaus lohnen sich Bausparverträge eher nicht.

 

 

Fazit

Sie sollten unabhängig von der Geldanlage möglichst früh mit dem Sparen beginnen- im besten Fall nach der Geburt ihres Kindes. Je länger die Spardauer ist, desto größer fällt der Zinseszinseffekt aus. Denkbar wäre auch, mehrere Konten bzw. Depots anzulegen. Mit Tagesgeldkonten haben Sie eine sichere und flexible Form der Rücklage. ETF-Depots eignen sich für den langfristigen Vermögensaufbau.

So oder so: Sorgen Sie für Ihr Kind vor und legen Sie regelmäßig Geld zurück.

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